Gesellschaft

Special Olympics 2023: Was wir von diesen drei Athletinnen lernen können – nicht nur in Bezug auf Inklusion

Im Juni finden die Special Olympics World Games in Berlin statt, die größte inklusive Sportveranstaltung der Welt für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Wir haben drei der Athletinnen aus dem deutschen Kader getroffen
Special Olympics 2023 Was wir von diesen drei Athletinnen lernen können  nicht nur in Bezug auf Inklusion
Foto: Neda Rajabi. Styling: Lorena Maza. Haare: Stefanie Mellin. Make-up: Denise Grundmann / Ballsaal
Diesen Artikel in Leichter Sprache finden Sie weiter unten!

Special Olympics 2023: Die Special Olympics World Games finden vom 17. bis 25. Juni in Berlin statt. Wir haben drei Athletinnen getroffen, die sich gerade auf die Spiele vorbereiten.

"Ich konnte es nicht glauben", sagt Natascha Wermelskirchen über ihre erste Reaktion auf die Anfrage zum VOGUE-Shooting. Die 28-Jährige wohnt in Wuppertal und tritt als Torhüterin der Deutschen Damenfußballmannschaft bei den Special Olympics World Games an. "Also als Model bin ich nicht geeignet, ich spiel’ lieber Fußball", behauptet sie lachend. Doch beim Shootingtag in Berlin überzeugt sie uns vom Gegenteil – mit einer "Mir doch egal"-Coolness im Gesicht, die kein Balenciaga-Model besser rüberbringen könnte.

Natascha Wermelskirchen, Tamara Röske und Heidi Kuder vereint ihre Liebe zum Sport – dieses Jahr treten sie bei den Special Olympics in Berlin an

Tamara Röske ist dagegen schon ein alter Hase im Geschäft. Die 27-jährige Stuttgarterin begann bereits im Alter von elf Jahren mit ersten Modeljobs und hat seitdem als Model sowie Schauspielerin in TV- und Filmproduktionen, unter anderem in "Fack ju Göhte 3", vor der Kamera gestanden. Röske wurde mit dem Downsyndrom geboren, bei den World Games tritt sie als Leichtathletin an, ganz ihrem Temperament entsprechend, in gleich drei Disziplinen: im Weitsprung, bei der 4 x 100-Meter-Staffel und im Hundertmeterlauf. Röske hat eine scheinbar nicht endende Energie, neben dem Ausführen ihrer Wettkampfsportarten geht sie in ihrer Freizeit auch noch schwimmen und zum (Western-)Reiten, spielt Klarinette und ist in dem Kontext mit zwei Orchestern unterwegs. Auch am Set fordert sie uns mehrfach zum Sprint heraus – und siegt dabei, selbstverständlich.

Tamara Röske ist Leichtathletin, neben Sprint- und Staffellauf betreibt sie Weitsprung. Ihr Kleid mit Cut-out ist von OTTOLINGER.

Foto: Neda Rajabi. Styling: Lorena Maza. Haare: Stefanie Mellin. Make-up: Denise Grundmann / Ballsaal

Heidi Kuder tritt ebenfalls in gleich drei Kategorien bei den World Games an: im Kugelstoßen und, wie Röske, in der 4 x 100-Meter-Staffel und im Hundertmeterlauf. Sie strahlt eine engelsgleiche Ruhe aus und hat stets ein Lächeln im Gesicht. Wie sie es findet, vor der Kamera zu stehen? "Das ist ganz interessant, es ist so ein bisschen wie Modeln, und eigentlich bin ich ja Sportlerin. Aber ich finde die Kombi super, so was hat man auch nicht alle Tage!" Kuders Hobbys sind Malen und Keyboardspielen, in der Schule sind Deutsch, Sport und Kunst ihre Lieblingsfächer. Mit 17 ist sie die Jüngste in der Runde, und als nur knapp hinter der Brandenburger Grenze Wohnende außerdem die Einzige, für die sowohl das Shooting als auch die World Games eine Art Heimspiel sind. Vom 17. bis 25. Juni werden die drei zusammen mit rund 7000 weiteren Athlet:innen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung aus 190 Ländern in den Wettbewerb treten, insgesamt 26 Sportarten werden den erwarteten 300 000 Besucher:innen in Berlin geboten. Damit sind die Spiele, die vom Internationalen Olympischen Komitee offiziell anerkannt sind und als einzige Organisation die Bezeichnung Olympics nutzen dürfen, die größte inklusive Sportveranstaltung der Welt. Zum Vergleich: An den Paralympischen Sommerspielen 2020 nahmen etwas mehr als 4500 Athlet:innen teil. Doch während die Paralympics sich als internationale Sportwettkämpfe neben den Olympischen Spielen längst etabliert haben, sind die Special Olympics hierzulande den wenigsten Menschen ein Begriff – noch.

Die Special Olympics fanden ihren Ursprung in einem Summercamp der 1960er Jahre

Ins Leben gerufen wurden sie einst von Eunice Kennedy Shriver, einer Schwester des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy. Beweggrund war die geistige Behinderung ihrer Schwester Rosemary Kennedy. Da das amerikanische Schulsystem Kindern mit geistigen Behinderungen keine Teilnahme an den in den USA üblichen Summercamps ermöglichte, wo zusammen Sport gemacht und Freundschaften geschlossen werden, veranstaltete Kennedy Shriver in den 1960ern ein erstes Summercamp für Kinder mit und ohne geistige Behinderung, um ihnen dieselben Möglichkeiten zu geben. Daraus entstand eine globale Bewegung mit mittlerweile alle vier Jahre jeweils versetzt stattfindenden Sommer- und Winterspielen, bei der es um weitaus mehr als den Sport geht. So ermöglicht etwa das "Healthy Athletes"-Programm allen Teilnehmenden bei regionalen, nationalen und internationalen Special-Olympics-Wettkämpfen kostenlose Beratungen und Kontrolluntersuchungen. Das kann eine große Hilfestellung sein, gerade weil Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung einem vielfach höheren Risiko für gesundheitliche Beeinträchtigungen ausgesetzt sind. Außerdem gibt es Fortbildungs- und Weiterbildungsprogramme für die Athlet:innen.

Natascha Wermelskirchen tritt bei den Special Olympics als Torhüterin im Damenfußball an. Ihr Outfit aus rotem Stretch-Einteiler, Gürteltasche aus Veloursleder und Pumps ist von FERRAGAMO.

Foto: Neda Rajabi. Styling: Lorena Maza. Haare: Stefanie Mellin. Make-up: Denise Grundmann / Ballsaal

"Es geht darum, die Fähigkeiten der Athlet:innen zu fördern oder überhaupt auch zu aktivieren", erklärt Anne Hohmann, Director Marketing and Communications beim Organisationskomitee der Special Olympics World Games Berlin 2023. "Dadurch, dass sie wenig in Kontakt mit Menschen mit geistiger Behinderung kommen, haben viele Vorurteile, es gibt in der Gesellschaft sehr wenig Aufklärung darüber, was eine geistige Behinderung eigentlich bedeutet. Man redet immer nur über Beeinträchtigungen, über Schwierigkeiten, die dadurch entstehen. Aber wenn man mit Menschen mit einer geistigen Behinderung zu tun hat, wenn man mit ihnen zusammenarbeitet, dann ist das eine wahnsinnige Bereicherung. Man lernt so viel, auch über sich selbst", so Hohmann. Die Sache mit der Bereicherung würde wohl jede:r am Set bereits nach wenigen Stunden Fotoshooting unterschreiben. Unser Team wurde nicht nur mit einer in der Modewelt so oft fehlenden, erfrischenden Ehrlichkeit konfrontiert (mein Kleid-über-Hose-Outfit stieß etwa auf sehr wenig Verständnis, schön und gut), sondern auch mit ebenso ungekünstelten Emotionen und Warmherzigkeit. Auch dass die Welt nicht gleich untergeht, wenn irgendwas mal ein klein bisschen länger dauert oder anders läuft, ist ein Erkenntnisgewinn, der wohl niemandem schadet.

Wir brauchen einen offeneren Umgang und eine Infrastruktur, die alle mitdenkt

Special Olympics Deutschland möchte dazu beitragen, mehr solcher bereichernden Begegnungen zu schaffen, auch mit potenziellen Arbeitgebenden. So gibt es in Berlin beispielsweise eine Kooperation mit dem VBKI (Verein Berliner Kaufleute und Industrieller e.V.), im ­Zuge derer Zusammentreffen mit Athlet:innen organisiert werden und über Möglichkeiten gesprochen wird, mehr Menschen mit einer geistigen Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt, also den der freien Wirtschaft, der ohne öffentliche Fördermittel operiert, zu integrieren. So wie etwa bei
Tamara Röske, die als Lageristin in einem Großhandel für Bademoden und -zubehör arbeitet. Auch das Komitee selbst bindet Menschen mit Behinderung in die Organisation der Spiele ein. Beispielsweise wurde das Logo der Berliner World Games zusammen mit teilnehmenden Athlet:innen entwickelt. "Das Ergebnis wurde supergut!", so Hohmann. "Man sollte viel unvoreingenommener in den Kontakt hineingehen, und man darf keine Berührungsängste haben, denn die Athlet:innen haben das auch nicht. Wenn man eine Frage hat, dann sollte man die Frage stellen." Seinen Mitmenschen grundsätzlich mit Empathie und Offenheit zu begegnen, ist eben generell ein guter Kompass, egal ob bei Menschen mit oder ohne geistige Behinderung.

Neben diesen Soft Skills gibt es aber auch ganz praktische Ansätze, die helfen, unsere Gesellschaft inklusiver zu gestalten. Für die gilt es zu sensibilisieren. Hohmann glaubt, dass geistige Behinderungen auch deshalb ein Tabuthema sind, weil nicht-betroffene Menschen sich schlechter hineinfühlen können. Während sich viele abstrakt vorstellen können, was es an Einschränkungen bedeutet, zum Beispiel mit einer Beinprothese zu leben, fällt das bei geistigen Behinderungen schwerer. Gleichzeitig gibt es für körperliche Behinderungen eben Rollstühle, Prothesen und andere Hilfsmittel, die helfen, das Leben leichter zu gestalten. Die existieren für geistige Behinderungen aber auch. "Man kann das Leben der Menschen mit geistiger Behinderung so viel einfacher machen, wenn man ihre Bedürfnisse kennt. Einem Rollstuhlfahrer helfen beispielsweise abgesenkte Bordsteinkanten, Menschen mit geistiger Behinderung hilft es, wichtige Informationen in Leichter Sprache zu erhalten", erklärt Anne Hohmann. "Es ist wichtig, zu reflektieren: Ich persönlich kann jeden Tag lesen, was in der Welt passiert. Wenn das in Leichter Sprache formuliert wäre, dann könnte ich es genauso gut lesen. Aber Menschen mit einer geistigen Behinderung oder auch solche, die weniger gute Kenntnisse in der Sprache des Landes haben, die könnten es dann auch lesen. Man muss Zugänge schaffen, damit Menschen mit geistigen Behinderungen teilhaben und sich auch weiterentwickeln können, denn wir alle entwickeln uns durch Input von außen weiter – und deshalb brauchen alle Zugang zu diesem Außen."

Heidi Kuder tritt – unter anderem – im Kugelstoßen an. Zu ihrer offiziellen World-Games-Trainingsjacke und Sneakern von ADIDAS trägt sie ein Kleid zum Knöpfen von VALENTINO.

Foto: Neda Rajabi. Styling: Lorena Maza. Haare: Stefanie Mellin. Make-up: Denise Grundmann / Ballsaal. Tailoring: Sarah Lisa Guggenbuehl. Modeassistenz: Michael Magg, Stasya. Lichtassistenz: Martin Dziuba. Digitale Assistenz: Greta María Ásgeirsdóttir; 2. Assistenz: Sarah Kaufmann. Talents: Heidi Kuder, Natascha Wermelskirchen, Tamara Röske

Zugänge können auch beim Sporttreiben selbst ein Hindernis sein. Zunächst einmal müssen entsprechende Angebote bekannt gemacht werden. Heidi Kuder kam über ihre Schule zum Sport, bei Natascha Wermelskirchen war das Fußballteam ein begleitendes Angebot ihrer Arbeitgeberin, der evangelischen Stiftung Hepha­ta, wo sie im Gartenservice arbeitet. Doch besonders kleinere Orte haben nicht unbedingt ein Unified-Sportangebot, also eines, bei dem Menschen mit und ohne geistige Behinderung zusammen Sport machen können. Selbst wenn das gegeben ist, hat nicht jede:r Zugriff auf Unterstützung wie zum Beispiel einen Fahrdienst. Damit die Teilhabe möglich ist, müssen Strukturen verbessert werden. Die Special Olympics betreiben zu deren Förderung zum Beispiel das Host-Town-Programm, bei dem sich Kommunen in ganz Deutschland bewerben konnten, vier Tage vor Beginn der World Games in Berlin internationale Special-Olympics-Delegationen aufzunehmen. Die Möglichkeit zur Bewerbung war geknüpft an das Initiieren oder Ausbauen eines inklusiven Projekts in der jeweiligen Kommune. Mehr als 200 Projekte beziehungsweise Host Towns wurden ausgewählt, und so verschlägt es nun die Special-Olympionik:innen aus ­Guatemala nach Baden-Baden, die aus Thailand nach Garmisch-Partenkirchen oder die Delegation aus Gambia nach Wurzen in Sachsen.

Neben Sichtbarkeit ist auch sprachliche Inklusion von großer Bedeutung

Ein weiterer eklatanter Unterschied zu anderen olympischen Formaten ist auch die Tatsache, dass es bei den Special Olympics praktisch keine Profisportler:innen gibt. Im vergangenen Oktober schrieb der US-Amerikaner Chris ­Nikic Geschichte als erster Triathlet mit Downsyndrom, der den Ironman beendete. Er hat mittlerweile einen Sponsoring-Vertrag mit Adidas, doch damit zählt er zu den ganz wenigen, die in ihrem Sport auch eine Einnahmequelle finden können.

Die Sichtbarkeit erhöhen, das ist das ganz große Ziel des Komitees der World Games in Berlin. "Unsere Aufgabe ist nicht nur, ein gut ablaufendes Sportevent zu organisieren, das dem Motto 'höher, schneller, weiter' folgt", so Anne Hohmann. "Unsere Aufgabe ist es, Begegnungen zu schaffen, Sichtbarkeit zu schaffen, damit nach den Weltspielen die Special Olympics in Deutschland und Menschen mit geistiger Behinderung viel mehr wahrgenommen werden, das Wissen darüber ein größeres ist und Vorurteile ad acta gelegt werden können." Auch Sprache spielt in dem Zusammenhang eine große Rolle. Im Berliner Organisationskomitee gibt es eine inklusive Arbeitsgruppe, die sich mit der Formulierung "Menschen mit geistiger Behinderung" beschäftigt und hinterfragt, in welchen Zusammenhängen diese Betitelung überhaupt notwendig ist oder ob es vielleicht eine bessere geben könnte. Das Wort "behindert" ist über die Verwendung auf den Schulhöfen und Stammtischen dieses Landes negativ konnotiert, dabei hat es einen sachlichen Ursprung. "Rein von der Bedeutung her heißt eine Behinderung, dass jemand durch irgendeinen Umstand daran gehindert wird, Dinge so auszuführen, wie er:sie es vielleicht selbst wollen würde oder wie es eine vermeintliche Norm vorgibt", sagt Anne Hohmann, die selbst durch eine Beeinträchtigung im räumlichen Sehen im Alltag behindert wird, zum Beispiel beim Basketballspielen. "Vielleicht ist aber diese Norm falsch, und wir müssen alle lernen, uns etwas zurückzunehmen und Menschen mehr Zeit zu geben. Das täte uns als Gesellschaft, in der alles immer nur schnell gehen muss, auch mal gut."

Bis zu den World Games sind es nur noch wenige Wochen

Bei allen gesellschaftlichen Zielen – den drei Athletinnen selbst geht es ganz klar um das Sportliche. Um bei den World Games anzutreten, mussten sie sich zunächst auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene qualifizieren. Bei der Entscheidung wird auch miteinbezogen, ob der:die Athlet:in zuvor schon einmal an World Games teilgenommen hat: Sind zwei Sportler:innen also leistungsgleich, würde im Zweifel der Person der Vortritt gegeben, die noch nie dabei war, damit möglichst vielen die Erfahrung dieses internationalen Wettbewerbs ermöglicht wird. Anders als bei den Paralympics werden die Sportler:innen nicht nach dem Grad ihrer Behinderungen (neben dem Downsyndrom oder anderen Chromosomen-Besonderheiten können das etwa auch schwerwiegende Lernschwächen sein), sondern in sogenannte Leistungsklassen eingeteilt, basierend auf den Ergebnissen der Vorwettbewerbe. Es gibt also nicht nur den einen Hundertmeterlauf, sondern verschiedene Finals, bei denen jeweils drei bis acht Athlet:innen in einem ähnlichen Leistungsspektrum gegeneinander antreten, zwischen ihren Leistungen in den Vorqualifikationen sollten maximal 15 Prozent liegen.

Von links: Natascha Wermelskirchen trägt ein Strickkleid, wie ihre Sneaker von JIL SANDER, darüber einen Trenchcoat, von LOUIS VUITTON. Heidi Kuder trägt eine Hose und Bluse mit Blumenapplikation, beides von DRIES VAN NOTEN. Tamara Röske in einem Ensemble aus Bluse, ausgestelltem Rock und einem darüber getragenen Minirock, alles von MIU MIU. Ihr Tanktop ist von CALIDA. Socken und Sneaker, von ADIDAS.

Foto: Neda Rajabi. Styling: Lorena Maza. Haare: Stefanie Mellin. Make-up: Denise Grundmann / Ballsaal

Für Heidi Kuder, Natascha Wermelskirchen und Tamara Röske sind die 2023er-World-Games die ersten, an denen sie teilnehmen. "Es ist superaufregend, denn es sind nur noch wenige Wochen bis zu den Weltspielen, und ich denke tatsächlich jeden Tag daran", so Kuder. Am meisten freue sie sich, neue Athlet:innen kennenzulernen, und auf die Atmosphäre. Wermelskirchen hofft außerdem auf viel Spaß und gutes Wetter. Und gewinnen, das wollen sie alle. Welche Olympionikin würde das nicht? "Also ich würde mir schon wünschen, Weltmeisterin zu werden, aber ich würde es natürlich jedem gönnen", so Heidi Kuder. Ähnlich sieht es Tamara Röske: "Es ist mein großer Traum, eine Medaille zu gewinnen. Ich möchte gerne den ersten Platz machen, aber wenn nicht, auch nicht so schlimm – dann mache ich eben den zweiten!"

Die Special Olympics World Games 2023 finden vom 17. bis 25. Juni in Berlin statt. Tickets für die Eröffnungsfeier im Olympiastadion sowie für viele Wettkämpfe können Sie via Berlin2023.org erwerben.

Full Credits Fotoshoot:

Fotos: Neda Rajabi
Styling: Lorena Maza
Redaktion: Maria Hunstig
Frisuren: Stefanie Mellin / Ballsaal
Make-up: Denise Grundmann / Ballsaal
Tailoring: Sarah Lisa Guggenbuehl
Modeassistenz: Michael Magg, Stasya
Lichtassistenz: Martin Dziuba
Digitalassistenz: Greta María Ásgeirsdòttir, zweite Assistenz: Sarah Kaufmann
Redaktionsassistenz: Marie-Luise Mayer
Talents: Heidi Kuder, Natascha Wermelskirchen, Tamara Röske
Head of Editorial Content: Kerstin Weng
Special Thanks to: Sven Spannekrebs, Nadine Baethke, Tina Steiger, Andrea Vollmer-Hess

Dieser Artikel erschien zuerst in unserer Juni-Ausgabe 2023. Entdecken Sie das Heft im Zeitschriftenhandel oder lassen Sie es sich bequem nach Hause liefern – zum Beispiel über Amazon.


Der Artikel in Leichter Sprache:
Ein Gewinn für alle

In Berlin finden besondere Sport-Wettkämpfe statt.
Vom 17. bis 25. Juni.
Für besondere Menschen:
Sportler und Sportlerinnen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung.
Das ist die größte Sport-Veranstaltung der Welt für sie.
Das englische Wort für diese Sport-Wettkämpfe ist:
Special Olympic World Games.

Die Idee der Special Olympic World Games kommt aus den USA. 
Es geht dabei nicht nur um die Sport-Wettkämpfe.
Es geht auch darum, dass die Sportler und Sportlerinnen sich treffen.
Sie bekommen auch Hilfe für ihre Gesundheit.
Und Hilfe, einen Job zu finden.
Ungefähr 300 000 Zuschauer und Zuschauerinnen kommen nach Berlin.
7000 Sportler und Sportlerinnen aus 190 Ländern nehmen teil.

Wir von der Zeitung Vogue treffen 3 von den Sportlerinnen.
Wir unterhalten uns mit ihnen und machen Fotos.
Wir stellen sie vor.

Wer sind die 3 Sportlerinnen auf den Fotos?

Das ist Natascha Wermelskirchen.

Foto: Neda Rajabi. Styling: Lorena Maza. Haare: Stefanie Mellin. Make-up: Denise Grundmann / Ballsaal

Natascha Wermelskichen

Sie ist 28 Jahre alt.
Sie wohnt in Wuppertal.
Sie arbeitet als Garten-Fachkraft.

Natascha lacht:
Als Model bin ich nicht geeignet, ich spiele lieber Fußball.

Wir von der Zeitung Vogue finden:
Das stimmt nicht.
Natascha kann so cool gucken wie die besten Models.

Bei den Special Olympic World Games ist Natascha Torhüterin der
Frauen-Fußball-Mannschaft.
Sie freut sich darauf, neue Sportler und Sportlerinnen kennen zu lernen.
Sie hofft auf viel Spaß und gutes Wetter.

Das ist Tamara Röske.

Foto: Neda Rajabi. Styling: Lorena Maza. Haare: Stefanie Mellin. Make-up: Denise Grundmann / Ballsaal

Tamara Röske

Sie ist 27 Jahre alt.
Sie wohnt in Stuttgart.
Sie wurde mit dem Down-Syndrom geboren.
Sie ist Lageristin in einem Groß-Handel.
Sie arbeitet auch als Schauspielerin.
In ihrer Freizeit geht sie schwimmen und reiten und spielt Klarinette.

Sie hat mit 11 Jahren den ersten Model-Job bekommen.
Wir von der Zeitung Vogue finden:
Das merkt man.
Tamara bewegt sich frei und selbst-bewusst vor der Foto-Kamera.

Bei den Special Olympic World Games startet Tamara im 100-Meter-Lauf.
Und in der 4x100-Meter-Staffel und im Kugelstoßen.
Sie sagt:
Es ist mein großer Traum, eine Medaille zu gewinnen.
Ich möchte gerne den ersten Platz machen.
Aber wenn nicht, auch nicht so schlimm.
Dann mache ich eben den zweiten.

Das ist ein Foto von Heidi Kuder.

Foto: Neda Rajabi. Styling: Lorena Maza. Haare: Stefanie Mellin. Make-up: Denise Grundmann / Ballsaal

Heidi Kuder

Sie ist 17 Jahre alt.
Sie wohnt nah bei Berlin.
Sie geht zur Schule.
Ihre Lieblings-Fächer sind Deutsch, Sport und Kunst.
Ihre Hobbys sind Malen und Keyboard-Spielen.

Heidi findet es interessant, für die Zeitung Vogue vor der Kamera zu stehen.
Sie meint:
Es ist so ein bisschen wie Modeln.
Eigentlich bin ich ja Sportlerin.
Aber ich finde die Kombi super.
So was hat man nicht alle Tage.

Wir von der Zeitung Vogue finden:
Heidi macht ihren Model-Job ganz ruhig und entspannt.
Und immer mit einem Lächeln im Gesicht.

Bei den Special Olympic World Games startet Heidi im 100-Meter-Lauf.
Und in der 4x100-Meter-Staffel.
Sie freut sich auf die Stimmung.
Sie sagt:
Ich würde mir schon wünschen, Weltmeisterin zu werden.
Aber ich würde es natürlich jedem gönnen.

Adaption in Leichter Sprache von Anneli Hunstig.

Mehr Themen auf Vogue.de