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Bilfinger, Munich Re, Zurich Insurance Mindestens 18 Unternehmen ziehen sich aus Nord Stream 2 zurück

Die USA wollen die Fertigstellung der Ostseepipeline verhindern. Nun zeigt ein Bericht des Außenministeriums in Washington: Aus Furcht vor US-Sanktionen haben sich mehrere Unternehmen aus dem Projekt zurückgezogen.
Verlegeschiff Fortuna im Hafen von Wismar: Die USA wollen die Bauarbeiten an der Pipeline mit Sanktionen aufhalten

Verlegeschiff Fortuna im Hafen von Wismar: Die USA wollen die Bauarbeiten an der Pipeline mit Sanktionen aufhalten

Foto: Jens Büttner / dpa-Zentralbild / dpa

Die USA wollen die Fertigstellung der Pipeline Nord Stream 2 verhindern und drohen den beteiligten Firmen mit Sanktionen. Bei vielen Firmen kam die Drohung offenbar an: Inzwischen haben mindestens 18 europäische Unternehmen ihre Teilnahme an dem umstrittenen Projekt beendet oder ihren Rückzug zugesichert. Das geht aus einem Bericht des US-Außenministeriums an den Kongress hervor. Unter den Firmen ist den Angaben zufolge auch der Industriedienstleister Bilfinger aus Mannheim und der zur Münchener Rück gehörende Versicherer Munich Re Syndicate Limited.

Bislang haben die USA wegen Nord Stream 2 lediglich Sanktionen gegen das russische Unternehmen KVT-RUS verhängt, das das Verlegeschiff Fortuna betreibt. Das Unternehmen und das Schiff werden auch in dem Bericht ausdrücklich erwähnt.

Weitere Unternehmen werden darin aber entgegen den Erwartungen nicht mit Strafmaßnahmen belegt oder bedroht. Das US-Außenministerium übermittelte den Bericht am vergangenen Freitag an den Kongress, machte ihn bislang aber nicht öffentlich. Der Bericht lag der Nachrichtenagentur dpa in Washington am Montag vor.

Bei den meisten Firmen, die ihre Teilnahme an Nord Stream 2 beendet haben oder beenden, handelt es sich dem Bericht zufolge um Versicherungskonzerne. Diese Unternehmen sind überwiegend in Großbritannien ansässig. Auch die Schweizer Versicherungsgruppe Zurich und die Axa Group mit Sitz in Paris haben ihre Mitarbeit an Nord Stream 2 nach Angaben des US-Außenministeriums beendet.

mic/dpa