Die Rechte der afghanischen Frauen stehen auf dem Spiel: Jetzt handeln!

Die Rechte der afghanischen Frauen stehen auf dem Spiel: Jetzt handeln!

Startdatum
18. März 2020
15.389 Unterschriften:Nächstes Ziel: 25.000
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Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Hila A.

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Die inner-afghanischen Friedensverhandlungen stehen kurz bevor: Am 10.03.2020 sollte die afghanische Regierung mit den radikal-islamistischen Taliban in Oslo zusammentreffen, um die Zukunft des Landes zu verhandeln. Das Ende Februar in Doha abgeschlossene Abkommen zwischen der US-Regierung und den Taliban beschließt unter anderem den vollständigen militärischen Rückzug der US-amerikanischen Truppen und der Alliierten aus Afghanistan innerhalb der nächsten 14 Monate. Afghanistan ist dann auf sich alleine gestellt.

Das Abkommen mit den Taliban lässt eines der mit Abstand wichtigsten Themen außen vor: Die Achtung und Wahrung der Rechte von Frauen und Mädchen in Afghanistan.

Das Taliban-Regime war von 1996 – 2001 an der Macht. Unter den Taliban wurden Frauen und Mädchen aus dem öffentlichen Leben komplett ausgeschlossen – der Zugang zu Bildung, Gesundheit, sowie ökonomischer und politischer Teilhabe wurde Frauen und Mädchen radikal verwehrt und somit auch die Chance auf ein freies, selbstbestimmtes Leben. Mädchen war es verboten, zur Schule zu gehen, Frauen untersagt, zu studieren und zu arbeiten - diese fundamentale Verletzung der Menschenrechte, darf niemals in Vergessenheit geraten.  

Seit dem Fall der Taliban in 2001 und dem Einsatz der internationalen Gemeinschaft, hat sich die Lage für Frauen und Mädchen deutlich verbessert. 9 Millionen Kinder, Mädchen und Jungen, gehen zur Schule. Frauen nehmen am öffentlichen Leben teil, ob als Polizistin, Lehrerin oder Ministerin. Die letzten 18 Jahre stehen für einen ersten Fortschritt - und dieser Fortschritt steht nun auf dem Spiel. Das können und dürfen wir nicht hinnehmen. 

Jetzt ist es umso wichtiger, was schon vor Wochen hätte passieren müssen: Die Bundesregierung und internationale Gemeinschaft stehen in der Pflicht, für den Schutz der Frauenrechte einzustehen. Das ist eine globale Menschenrechtsfrage, keine reine inner-afghanische Angelegenheit. Die Gleichstellung der Geschlechter ist ein Menschenrecht, dass es nun zu verteidigen gilt - über Grenzen hinweg.Wenn wir Afghanistan jetzt alleine lassen, tragen wir zur massiven Gefährdung der Situation von Frauen und Mädchen bei. 

Wir fordern daher die folgenden sofortigen Maßnahmen: 

1. Die Bundesregierung, repräsentiert durch das Auswärtige Amt, soll sicherstellen, dass die inner-afghanischen Friedensgespräche inklusiv und repräsentativ sind. Die afghanischen Frauen müssen mit am Verhandlungstisch sitzen - nur so können sie Zukunft des Landes mitgestalten. Wir fordern, dass die Hälfte des Verhandlungsteams der afghanischen Regierung mit Frauen besetzt wird! 

2. Die Bundesregierung, repräsentiert durch das Auswärtige Amt, soll die Friedensverhandlungen zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban moderieren und die Anerkennung der Frauenrechte und der afghanischen demokratischen Verfassung von allen Parteien explizit einfordern. Ein ausdrückliches, rechtlich bindendes Bekenntnis der Taliban zur demokratischen Grundordnung soll erzielt werden. Ein Abzug der internationalen Truppen ohne ein klares Bekenntnis darf Deutschland nicht unterstützen.  

3. Die Gewalt muss aufhören. Die Bundesregierung soll zu einem unverzüglichen Waffenstillstand aufrufen - eine wie von den Taliban angekündigte Reduktion von Gewalt ist nicht akzeptabel. Es sterben tagtäglich unschuldige Zivilisten aufgrund der von Taliban ausgeübten Anschläge und des anhaltenden Konflikts. Wir müssen den Druck erhöhen und die Einberufung eines Waffenstillstands zum Schutz der afghanischen Bevölkerung und aller internationalen Truppen einfordern. 

4. Wir rufen die internationale Gemeinschaft und die Unabhängige Menschenrechtskommission Afghanistans auf, den Friedensprozess streng zu überwachen. Ein von der internationalen Gemeinschaft und der Unabhängigen Menschenrechtskommission Afghanistans unterstützter Überwachungsprozess wird die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um einen Rückfall und die Verletzung der Rechte der Frauen zu verhindern.

Wir müssen handeln und dürfen die afghanischen Frauen jetzt nicht alleine lassen. Unterschreibt die Petition und übt druck auf die Druck auf die Bundesregierung und die internationale Gemeinschaft aus, damit wir eine Wahrung der Frauenrechte sicherstellen! 

Frauenrechte sind Menschenrechte. 

Diese Petition wurde verfasst von:

Hila Azadzoy, Sozialunternehmerin

Zubaida Akbar, Frauenrechtsaktivistin

Mary Akrami, Executive Director, Afghanisches Frauennetzwerk (AWN)

Storai Tapesh, Deputy Executive Director, Afghanisches Frauennetzwerk (AWN)

Diese Petition wird unterstützt von:

Hangama, Künstlerin

Sara Sooror, Künstlerin

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